Gesundheit01 August, 2025

Bessere Abstimmung der Behandlungsteams durch die Integration der Apotheke

Die zunehmende Bedeutung von Apotheker:innen im Gesundheitssystem trägt dazu bei, Lücken in der Behandlung zu schließen und die Zusammenarbeit der Behandlungsteams zu stärken.

Apotheker:innen sind ein zentrales Element für Innovation im Behandlungsteam. Die Integration der Apotheke in klinische Arbeitsabläufe kann das Patientenerlebnis sowie die Gesundheit der Bevölkerung verbessern und dazu beitragen, Versorgungslücken zu schließen. Diese Innovation entfaltet ihr Potenzial, wenn Apotheker:innen die notwendigen Werkzeuge erhalten, um ihre erweiterte Rolle im Behandlungsteam zu unterstützen.

Die Integration der Apotheke zählt zu den Grundpfeilern eines leistungsfähigen Gesundheitssystems

Im Laufe der Jahre hat sich die Rolle von Apotheker:innen erheblich weiterentwickelt. Apotheker:innen spielen heute eine zentrale Rolle bei der Verbesserung der Behandlungsergebnisse, bei chronischen Krankheiten, bei der Optimierung der Arzneimitteltherapie und bei der direkten Behandlung von Patient:innen. Wir bringen eine besondere Expertise ein, die auf umfassendem klinischem Wissen und Berufserfahrung beruht.

Internationale Institutionen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) haben erkannt, dass apothekengestützte Versorgung einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit in der Bevölkerung leisten und unnötige Krankenhausaufenthalte reduzieren kann. Länder, die der apothekengestützten Primärversorgung Priorität eingeräumt haben, verzeichnen Verbesserungen bei der Therapieadhärenz, weniger Medikationsfehler und eine stärkere Ausrichtung der Versorgung auf die Patient:innen.

Um dieses Fachwissen wirksam zu nutzen, gilt es, Apotheker:innen mit digitalen Tools und Lösungen zur klinischen Entscheidungsunterstützung auszustatten, die ihre erweiterten Verantwortlichkeiten in der pharmazeutischen Versorgung gezielt fördern. Sie bilden das Fundament für eine Zukunft der Apothekenintegration, wie sie sich mit der nächsten Generation von Fachkräften abzeichnet – eine Zukunft, die:

  • Gesundheit ganzheitlich denkt – mit der Apotheke als fest verankertem Bestandteil der patientenzentrierten Versorgung
  • proaktiv Burnout entgegenwirkt, um die Bindung der Mitarbeitenden zu stärken und neue Fachkräfte zu gewinnen
  • das gesamte Pharmaziespektrum koordiniert – von der Apotheke über das Krankenhaus und die ambulante Versorgung und darüber hinaus

Unser oberstes Ziel ist es, die Apotheke zu einem zentralen Knotenpunkt der Patientenversorgung zu machen – als verlässliche Konstante für Patient:innen, die sich in der Komplexität des Gesundheitswesens zurecht finden müssen.

Die Erweiterung der klinischen Rolle von Apotheker:innen kann dem Berufsbild neue Impulse verleihen, neue Fachkräfte anziehen und den Zugang der Patient:innen zur Versorgung verbessern.

In vielen Fällen ist die Apotheke von der klinischen Umgebung und dem Zugang zu wichtigen Gesundheitsdaten abgekoppelt – Daten, die für fundierte Entscheidungen unerlässlich wären. Dies hat nicht nur bessere Behandlungsergebnisse behindert, sondern auch zu Burnouts in diesem Berufsstand beigetragen. Wird beruflicher Burnout nicht gezielt adressiert, kann dies schnell zu einem Rückgang der operativen Effizienz, Verzögerungen bei der Behandlung, hohen Fluktuationsraten und einer Zunahme von Fehlern führen – mit ernsthaften Konsequenzen für die Patientensicherheit. Eine Auswertung von Daten aus dem Jahr 2022 von über 11.000 Apotheker:innen aus acht Ländern ergab, dass mehr als die Hälfte von ihnen von Burnout betroffen war.

Burnout von Apothekenpersonal ist ein vielschichtiges Problem mit vielfältigen Ursachen. Einige der damit verbundenen Risikofaktoren waren:

  • übermäßige Arbeitsbelastung
  • schlechte Work-Life-Balance
  • hohe Patienten- und Verschreibungszahlen
  • weniger Berufserfahrung

Auch wenn diese Faktoren unterschiedlich erscheinen mögen, können Führungskräfte im Gesundheitswesen ihnen gemeinsam begegnen. Dazu müssen sie Möglichkeiten zur Weitergabe von Gesundheitsdaten und zur Verbesserung der Entscheidungsunterstützung im gesamten Gesundheitssystem identifizieren. Entscheidend ist, dieses Wissen so in die Arbeitsabläufe zu integrieren, dass Sektoren miteinander vernetzt, die Patientensicherheit gestärkt und die Gesundheit und Resilienz sowohl der Behandelnden als auch der Patient:innen verbessert werden.

Stärken Sie die Rolle der Apotheker:innen als tragende Säule des Behandlungsteams – zur Bekämpfung von Burnout und zur Realisierung strategischer Vorteile

Die Einbindung der Apotheke in die Versorgung ist der Schlüssel zur Erhöhung der Effizienz, um dem Burnout entgegenzuwirken und gleichzeitig die Behandlungsergebnisse zu verbessern. Führungskräfte im Gesundheitswesen können dieses Potenzial erschließen, indem sie dem Apothekenpersonal Zugang zu denselben Schulungsinhalten und anpassbaren Arbeitsabläufen ermöglichen, die ihre Kolleg:innen in anderen Versorgungsbereichen bereits nutzen. Drei strategische Entscheidungen bilden die Grundlage für spürbare Fortschritte auf dem Weg zu diesem Ziel.

Schulungsinhalte und Informationszugang priorisieren

Schulungsinhalte steigern die Effizienz der Apotheker:innen erheblich. Um mit den behandelnden Ärzt:innen eng abgestimmt zu bleiben und die Apotheke als Zentrum einer kontinuierlichen Patientenkommunikation weiter zu festigen, benötigen Apotheker:innen jederzeit schnellen Zugriff auf die aktuellsten Bildungsressourcen. Technologien zur Entscheidungsunterstützung, die Apotheker:innen einen besseren Zugang zu relevanten Informationen ermöglichen, sind essenziell. Sie unterstützen das Bewusstsein der Behandelnden für Aspekte wie die Orte der Medikamentenabgabe und die Rolle des Personals bei der Förderung der Therapietreue und der Patientensicherheit.

Sicherheit durch abgestimmte Arbeitsabläufe unterstützen

Für die Patientensicherheit sind konsistente und abgestimmte Arbeitsabläufe im gesamten Behandlungsteam unerlässlich. Apotheker:innen benötigen einheitliche Arbeitsabläufe über alle Versorgungsbereiche hinweg, um die Therapietreue der Patient:innen zu fördern, unerwünschte Arzneimittelwirkungen zu reduzieren und Wiedereinweisungen zu vermeiden. Verfügt das Apothekenteam über diese Instrumente, können Führungskräfte das Risiko von Medikationsfehlern verringern, die Sicherheit erhöhen und die operative Effizienz fördern.

Software wie UpToDate zeichnet sich vor allem durch ihre klinischen Behandlungspfade und ihr Potenzial für eine modernisierte Pharmazie aus. Diese interaktiven Leitfäden unterstützen Behandelnde individuell dabei, fundierte und effiziente Entscheidungen zu spezifischen klinischen Fragestellungen zu treffen. Für Apotheker:innen, die bereits mit Burnout und Ineffizienz zu kämpfen haben, kann eine solche Standardisierung maßgeblich dazu beitragen, die Arbeitsbelastung und unnötige Aufgaben zu reduzieren.

Alle Beteiligten ausstatten

Apotheker:innen zählen seit Jahren zu den vertrauenswürdigsten Fachkräften im Gesundheitswesen. Durch die gemeinsame Nutzung von Schulungsinhalten und Tools zur Entscheidungsfindung können andere Behandelnde von dem Vertrauen profitieren, das Apotheker:innen genießen.

Der Zugang, den UpToDate Behandlungsteams und Patient:innen bietet, birgt ein enormes Potenzial. Er eignet sich für jede klinische Umgebung – von der Apotheke über das Krankenhaus bis hin zur Notfallversorgung – und ist so konzipiert, dass er kulturell relevante Bildungsinhalte für Behandlungsteam, Patient:innen und Angehörige bereitstellt.

Die Integration der Apotheke kommt allen Akteur:innen im Gesundheitswesen zugute

Die Reduzierung von Burnout unter Apothekenpersonal Priorität einzuräumen, ist eine kluge strategische Entscheidung – eine, die sich sowohl für die Apotheke als auch für das gesamte Gesundheitswesen auszahlt. Apotheker:innen auf der ganzen Welt setzen sich dafür ein, Behandlungsergebnisse zu verbessern und die Patientensicherheit zu erhöhen. Und viele benötigen von der Führungsebene vor allem eins: die passenden Ressourcen und Tools, um das nächste Leistungsniveau in der pharmazeutischen Versorgung zu erreichen.

Ich blicke optimistisch in die Zukunft der Pharmazie, in der die Verantwortlichen im Gesundheitswesen die Zusammenarbeit aller Beteiligten fördern – von Patient:innen über Ärzt:innen bis hin zu Apotheker:innen.

Laden Sie den aktuellen Bericht herunter und werfen Sie einen Blick auf frühere UpToDate Berichte zur Versorgung am Point of Care.

Füllen Sie das Formular aus, um den UpToDate Bericht zur Versorgung am Point of Care „Systems thinking for evidence-based care teams“ herunterzuladen.

Jordan Fulcher headshot
Clinical pharmacist and clinical solution consultant for the EMEA region at Wolters Kluwer, Health
Jordan Fulcher is a clinical pharmacist and clinical solution consultant for the EMEA region at Wolters Kluwer Health.
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