Recht & Verwaltung09 Oktober, 2025

KI für Unternehmensjuristen: Ein Leitfaden für Rechtsabteilungen im Jahr 2025

Künstliche Intelligenz verändert zunehmend die gesamte Wirtschaft. Auch Rechtsabteilungen prüfen, wie sie diese Technologie nutzen können, um Abläufe zu rationalisieren, ihre Effizienz zu steigern und einen größeren strategischen Nutzen zu erzielen. Manche Teams haben den Wandel bereits erfolgreich gemeistert, andere sind noch auf der Suche nach dem richtigen Weg.
Die Daten offenbaren ein wachsendes Interesse an KI, aber auch erhebliche Defizite, was die Einführung angeht.

In diesem Artikel wird der aktuelle Stand der KI in Rechtsabteilungen analysiert und die wichtigsten Vorteile, Hindernisse bei der Implementierung und der Weg in die Zukunft für Rechtsabteilungen aufgezeigt, die KI sicher nutzen wollen. Sie erfahren, wie Sie technologische Fortschritte in einen klaren Wettbewerbsvorteil verwandeln können.

lightbulb-iconWichtige Einblicke

1. Der Stellenwert von KI in Rechtsabteilungen

  • Aktuelle Einführungstrends
  • Statistiken zur Nutzung von GenAI und spezialisierter KI
  • Einblicke in Defizite bei der Einführung

2. Die wichtigsten Hindernisse bei der Einführung von KI

3.Der Wert von KI im Vertragsmanagement

  • Herausforderungen im Vertragsmanagement
  • Vorteile von KI-gestützten Lösungen

4. Die richtige KI-Strategie

  • Die richtige KI-Strategie
  • Schritte zur effektiven Einführung von KI

5.Ihr nächster Schritt

Der Stellenwert von KI in Rechtsabteilungen

Es ist kein Geheimnis mehr: KI ist kein flüchtiger Trend, sondern ist gekommen, um zu bleiben. Trotzdem wird diese Technologie noch nicht überall im gleichen Maße eingesetzt. Gemäß der Wolters Kluwer Future Ready Lawyer Studie 2024 haben bisher nur wenige die Technologie umfassend in ihre Kernprozesse integriert. Diese Erkenntnis deckt sich mit den Ergebnissen der Legisway Benchmarkstudie zur Digitalisierung der Rechtsabteilung, die ebenfalls auf eine Kluft zwischen dem Interesse an KI und deren Einsatz hinweist.

Bei näherer Betrachtung der Daten ergibt sich eine aufschlussreiche Aufteilung:

  • 56 % der Rechtsabteilungen verwenden allgemeine generative KI-Tools wie ChatGPT, Claude und Google Gemini. Dies deutet darauf hin, dass durchaus Interesse daran besteht, die Möglichkeiten von KI für alltägliche Aufgaben auszuloten.
  • Allerdings haben nur 14 % spezialisierte KI-Lösungen, wie z.B. ein KI-gestütztes Vertragsmanagement, implementiert.
  • Ein beachtlicher Anteil von 40 % der Rechtsabteilungen gibt an, KI überhaupt nicht zu nutzen. Dies zeigt, dass hier eine große Chance für Wachstum und Veränderung besteht.

Diese Diskrepanz zwischen Erprobung und Integration deutet darauf hin, dass viele zwar das Potenzial von KI auf dem Rechtsmarkt erkennen, jedoch zögern, fortgeschrittenere, spezialisierte Systeme zu implementieren.

„Derzeit setzen wir keine KI ein, sind aber offen dafür, dies in Zukunft zu prüfen – je nachdem, wie sich unsere Struktur entwickelt.“
Arnaud Boutruche, Unternehmensleiter bei Amasai Conseil et Formation

Die größten Hindernisse bei der Einführung von KI

Trotz eindeutiger Vorteile bremsen mehrere Stolpersteine die umfassende Einführung von KI in Rechtsabteilungen. Ein erster Schritt besteht darin, diese Herausforderungen zu verstehen. Der Future Ready Lawyer Studie zufolge handelt es sich bei den größten Hürden um:

  • Integration in bestehende Systeme (42 %): Viele Rechtsabteilungen kämpfen mit der Integration neuer KI-Tools in ihren aktuellen Workflow und ihrer genutzten Technologie. Ein Mangel an Schnittstellen kann die Produktivität behindern, so dass die Teams vor einer Investition zurückschrecken.
  • Bedenken hinsichtlich Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit (37 %): Es besteht eine anhaltende Skepsis gegenüber der Genauigkeit und Zuverlässigkeit von KI-generierten Ergebnissen. Juristische Arbeit erfordert Präzision, und jedes wahrgenommene Fehlerrisiko wirkt überaus abschreckend.
  • Ethische und datenschutzrechtliche Bedenken: Der Einsatz von KI wirft berechtigte Fragen bezüglich Datenschutz und Sicherheit auf. Rechtsabteilungen hantieren mit sensiblen Informationen und müssen sich darauf verlassen können, dass jede KI-Lösung strengste Datenschutzstandards einhält.
  • Mangelnde Schulung (30 %): Eine beträchtliche Anzahl von Rechtsabteilungen – 30 %, um genau zu sein – bietet keine Schulungen zu KI-Tools an. Ohne angemessene Anleitung können Unternehmensjurist:innen nicht erwarten, diese Technologien effektiv und sicher einsetzen zu können.

Diese Herausforderungen sind keineswegs unüberwindbar. Sie erfordern jedoch einen strategischen Ansatz, bei dem die sichere Integration im Vordergrund steht, Vertrauen durch nachgewiesene Ergebnisse geschaffen wird und in umfassende Schulungen für die Teams investiert wird.

Der Wert von KI im Vertragsmanagement

Verträge sind das Lebenselixier eines jeden Unternehmens, doch ihre Verwaltung ist häufig ein komplexer und zeitaufwändiger Prozess. Ineffizienzen im Vertragslebenszyklus können zu erheblichen Risiken und sogar zu verpassten Geschäftsmöglichkeiten führen – eine Tatsache, die 50 % der Unternehmen in einer EY-Umfrage aus dem Jahr 2022 anführen. KI-gestützte Vertragsmanagement-Tools bieten eine leistungsstarke Lösung für diese Herausforderungen.

Dieselbe Umfrage ergab, dass 54 % der Rechtsabteilungen ihr Vertragsmanagement als dringend verbesserungsbedürftig einstufen, doch nur 33 % investieren mit Priorität in KI, um diese Prozesse zu optimieren. Eine verpasste Gelegenheit.

Spezialisierte juristische KI-Tools können das Vertragsmanagement durch folgende Funktionen grundlegend verändern:

  • Automatisierung der Datenextraktion und -überprüfung: KI ist in der Lage, Schlüsselinformationen aus Tausenden von Verträgen schnell und präzise zu extrahieren und Unternehmensjurist:innen somit von mühsamen manuellen Tätigkeiten zu entlasten.
  • Verbesserte Verwaltung von Verpflichtungen: Mit Hilfe von KI können Sie Vertragsverpflichtungen in bis zu 10.000 Verträgen gleichzeitig verwalten, um sicherzustellen, dass keine Verpflichtung durch das Raster fällt. So verringern Sie Compliance-Risiken.
  • Förderung der Zusammenarbeit: Mit gestrafften Arbeitsabläufen und zentralisierten Daten verbessert KI die Zusammenarbeit – nicht nur innerhalb der Rechtsabteilung, sondern auch zwischen der Rechtsabteilung und anderen Geschäftsbereichen.

Durch die Automatisierung von Routineaufgaben und die Bereitstellung fundierter, umsetzbarer Erkenntnisse ermöglicht es KI der Rechtsabteilung, sich auf wertschöpfende strategische Arbeit zu konzentrieren.

Die richtige KI-Strategie

Die Zukunft juristischer Arbeit ist ohne Frage eng mit KI verwoben. Laut der Future Ready Lawyer Studie planen 73 % der Rechtsabteilungen, innerhalb der nächsten drei Jahre deutlich mehr in KI zu investieren. Wer wettbewerbsfähig bleiben will, muss sich nicht mehr fragen, ob seine Abteilung KI einsetzen sollte, sondern wie.

Die richtige Strategie besteht darin, Tools auszuwählen, die eigens für Rechtsabteilungen konzipiert, sicher und vertrauenswürdig sind.
Im Folgenden erläutern wir Ihnen erste Schritte für den Einstieg:

  1. Prüfen Sie Ihren technologischen Reifegrad: Bewerten Sie die derzeitigen digitalen Kompetenzen Ihrer Abteilung und ermitteln Sie, welche Bedürfnisse und Möglichkeiten für die KI-Integration am dringlichsten sind. → Testen Sie jetzt Ihre digitale Reife.
  2. Zentralisieren Sie Ihre Daten: Bevor Sie KI implementieren, sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Verträge und andere juristische Daten gut geordnet und zugänglich sind. Ein zentraler Datenspeicher ist entscheidend dafür, dass ein KI-Tool effektiv funktioniert.
  3. Investieren Sie in integrierte Lösungen: Suchen Sie nach Plattformen, die langwierige Aufgaben wie die Vertragsanalyse automatisieren und sich zugleich nahtlos in Ihre bestehenden Systeme integrieren lassen. → Entdecken Sie Legisway 

Rechtsabteilungen brauchen mehr als bloße Werkzeuge. Sie benötigen die richtigen Tools, um Kosten zu senken, Rechtsdienstleistungen optimal zu erbringen und Risiken zu minimieren.

Der nächste Schritt

KI findet auf dem Rechtsmarkt immer schneller Verbreitung. Zwar bestehen weiterhin Herausforderungen, doch die Vorteile in Bezug auf Effizienz, Genauigkeit und strategischen Wert sind zu signifikant, um sie außer Acht zu lassen. Rechtsabteilungen, die sich proaktiv auf diesen Wandel einlassen, werden nicht nur ihre Abläufe rationalisieren, sondern auch ihre Rolle als strategische Partner innerhalb des Unternehmens festigen.

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