Von Burkhardt Vitt, Associate Director Public Digital & Customer Solutions bei Wolters Kluwer in Deutschland.
Die Stellenbewertung ist ein zentrales Thema im kommunalen Haushalt, da sie entscheidend für die Vergleichbarkeit und Vergütung von Mitarbeitenden ist. Tarifverträge bieten einen Rahmen, regeln jedoch nicht die vielen Details, die durch unbestimmte Rechtsbegriffe im Eingruppierungsrecht entstehen. So wird die Eingruppierung dann häufig erst vor Gericht geregelt.
Abhilfe schafft das Modul “Kasaia® -Rechtsinformationen – powered by Wolters Kluwer” in der gleichnamigen Software unseres Partners PICTURE GmbH. Das Modul liefert Urteilsanalysen und somit rechtssichere Grundlagen für die Stellenbewertung in der öffentlichen Verwaltung. Bisher umfasste die Datenbasis über 100 Urteilsanalysen, die von unseren Rechtsexpert:innen bei Wolters Kluwer manuell erstellt und aufbereitet wurden. Mit einer innovativen KI-Erweiterung werden nun tausende Urteile analysiert, zusammengefasst und für die Bewertungspraxis im öffentlichen Dienst aufbereitet. Mit über 6.200 KI-gestützten Urteilsanalysen deckt Kasaia® alle relevanten Urteile aus AG-, LAG- und BAG-Eingruppierungsfeststellungsklagen ab, was Kasaia® zu einem noch intelligenteren Assistenten für die tägliche Praxis macht.
Die KI analysiert relevante Urteile vollautomatisch, erkennt Strukturen, fasst Kernaussagen zusammen und verschlagwortet die Inhalte kontextbezogen. Dadurch entsteht ein intelligentes Werkzeug, das Stellenbewerter:innen im öffentlichen Dienst dabei unterstützt, unklare Rechtsbegriffe präziser auszulegen, vergleichbare Fälle schneller zu finden und Bewertungen fundierter sowie nachvollziehbarer zu begründen. Kasaia® bietet somit nicht nur einen rechtlichen Rahmen, sondern auch eine wertvolle Unterstützung für die Sachbearbeitenden, um sicherzustellen, dass Bewertungen rechtssicher und vergleichbar sind.
Mit dieser Entwicklung ermöglichen PICTURE und Wolters Kluwer echten Effizienzgewinn durch Anwendung generativer KI im öffentlichen Dienst. Das Ziel ist es, komplexe Rechtsprechung schneller zu erfassen, besser einzuordnen und sicherer anzuwenden – direkt im digitalen Workflow. Diese innovative Lösung birgt nicht nur Effizienzpotenzial, sondern auch Qualität in die Stellenbewertung und stellt sicher, dass die Mitarbeitenden im öffentlichen Dienst optimal unterstützt werden.
Zukünftig planen wir, die Möglichkeiten der KI weiter auszubauen, um Inhalte noch gezielter für unterschiedliche Zielgruppen aufzubereiten. Wir arbeiten daran, Funktionalitäten so zu erweitern, dass sie auch den spezifischen Bedürfnissen fachfremder Mitarbeitender oder weiteren Personengruppen, die in der Stellenbewertung tätig sind, besser gerecht werden.