Werden Sie ein Digital Leader!
Recht & Verwaltung14 Dezember, 2021

Werden Sie ein Digital Leader!

von Alexander Scheuerer

In Sieben Schritten zur digitalen Schulen

1. Schulleitungen stärken, motivieren und unterstützen

Wie können Schulleitungen auf dem Weg zur Digitalisierung motiviert und unterstützt werden? Die schlechte Nutzung digitaler Medien in den Schulen, die zögerliche Umsetzung des DigitalPakts traf die Schulen in Corona-Krise mit voller Wucht. Eine Folge sind massive Bildungsrückstände, besonders bei den sowieso schon sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Aufgrund meiner Beratungstätigkeit vertrete ich die These, dass ein Digitalisierungsschub an unseren Schulen am ehesten von engagierten Schulleitungen vorangetrieben werden kann. Dazu gibt der Artikel einige Anregungen. Im Mittelpunkt steht das Modell des Digital Leadership und eine Strategie in sieben Schritten, wie Schulleitungen und Steuergruppen das digitale Lernen an ihrer Schule planen und umsetzen können.

2. Schule der Zukunft braucht Digital Leadership

Zum Thema Digital Leadership hat Willms Buhse aus seinen Managementerfahrungen 2014 das VOPA+ Modell entwickelt. Vor dem Hintergrund einer ständig komplexer werdenden Welt ist das Modell VOPA+ eine Handlungsanleitung zur effektiven Führung. Utho Creusen und Thorsten Petry haben den Digital Leadership Ansatz ein wissenschaftlich- empirisch Fundament gegeben. Die Digitalisierung wird als ein durch die technologischen Entwicklungen getriebener Transformationsprozess beschrieben, der im wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und soziokulturellen Bereich weitreichende und gravierende Veränderungen bewirken wird. So gehen verschiedene Expertenprognosen davon aus, dass in Zukunft über 50% der Arbeitsplätze durch die Digitalisierung wegfallen oder sich verändern werden. Dies hat auch Folgen für das Bildungssystem, in dem die Inhalte und Methoden, so die Kritik, immer noch zu sehr auf die Vergangenheit ausgerichtet sind. Schule ist zu sehr auf reproduzierbare Inhalte ausgerichtet, die gelernt und überprüft werden. Ein solches Wissen war für das Industriezeitalter wichtig, in dem das einmal erworbene Wissen ein Leben ausreichte, um erfolgreich im Beruf arbeiten zu können. Zukünftig reicht dies nicht mehr aus und unser Bildungssystem ist nicht zukunftsfähig. So konstatiert W. Petry, dass die meisten Bildungssysteme zu wenig Wert auf Fähigkeiten wie Kreativität, Kommunikation und im kognitiven Bereich die Kompetenz, komplexe und weiterführende Fragen zu stellen (T. Petry, S. 103). Radikaler ist die Kritik der Delphi- Expertenstudie, die prognostiziert, traditionelle Bildungssystem, die sich nicht verändern werden, schaffen selbst ab und werden in Zukunft überflüssig. Ein Digital Leader ist im Kern in zwei Kernbereichen tätig: Einmal in der Rolle, den Wandel an der Schule durch die Digitalisierung zu begleiten und zu organisieren sowie aktiv zu prägen. Zum anderen die Digitalisierung zu nutzen, um den Wandel der Lernkultur in der Schule und im Unterricht voranzutreiben.

3. VOPA+ – Modell: hilfreich für das Führungshandeln in der Schule

Das reizvolle und überzeugende an dem VOPA+ Modell von W. Buhse ist seine Einfachheit. Anhand von fünf Begriffen wird das Handeln von Führungskräften beschrieben, das in der digitalen Welt eine besondere Relevanz besitzt (VUCA-Welt) Wichtig dabei ist, aus welcher Haltung oder Mindset (Denk- und Verhaltensweise einer Person) die Führungskraft agiert. VOPA+ ist ein Akronym, das sich aus den Wörtern Vernetzung, Offenheit, Partizipation und Agilität zusammensetzt. Das + steht für Vertrauen. Vertrauen in sich selbst und in die Mitarbeiterinnen ist die Voraussetzung für agiles, vernetztes, offenes und partizipatives Handeln. Denn nur, wenn Führungskräfte lernen loszulassen und ihren Mitarbeiterinnen vertrauen, kann VOPA+ in der Praxis gelingen. Wer vertraut, glaubt, dass jeder mit gutem Vorsatz handelt und gute Arbeit tut. Natürlich kann Vertrauen enttäuscht werden, es ist nicht ohne Risiko zu haben. Vertrauen ist ein erlerntes Verhalten, ein Prozess, der entsteht, wenn Menschen sich besser kennenlernen und eine Zeit lang zusammenarbeiten. Wie wichtig und elementar Vertrauen ist, zeigt sich an dem Konzept der »Psychologischen Sicherheit« von Emy Edmondson. In ihren Untersuchungen fand sie heraus, dass Teams besonders gut zusammenarbeiten, wenn sie eine psychologische Sicherheit ihren Mitgliedern bieten. Damit ist gemeint, eine offene Kommunikation, in der sich die Mitglieder trauen, Risiken einzugehen, indem sie unangenehme Dinge und Fehler ansprechen. Organisationen und ihre Mitglieder profitieren enorm davon. Mit Vernetzung ist nicht nur die digitale Vernetzung gemeint. Vernetzung findet übergreifend und auf Augenhöhe statt und ist damit ein erster Schritt zum Abbau von Hierarchien. Vernetzung findet auf allen Ebenen statt, sowohl intern wie extern und fördert eine regelmäßige Zusammenarbeit und neue Lernerfahrungen. Potenziale können sich entwickeln und durch die Zusammenarbeit entstehen Synergieeffekte, die eigene Innovationskraft wächst und neue Lösungen entstehen im gemeinsamen Austausch und Handeln. Durch diese neue Qualität der Kommunikation und Zusammenarbeit kann langfristig eine kreative Kultur der Kollaboration entstehen, die schneller, unkomplizierter und strukturübergreifend Entscheidungen treffen kann. Eine solche Vernetzung kann neben der Einführung einer digitalen Infrastruktur zum Ziel haben, eine Bildungslandschaft aufzubauen. Das Konzept der Bildungslandschaft zielt darauf ab, schulische und außerschulische Einrichtungen in einem Stadtteil stärker zu vernetzen und durch die Zusammenarbeit, den Kindern und Jugendlichen bessere Bildungsmöglichkeiten und Angebote zur Persönlichkeitsbildung zu bieten. Der Begriff Agilität ist kann einfach mit Beweglichkeit übersetzt werden. Gemeint ist eine Beweglichkeit oder Flexibilität in Organisationen, »rasch auf Veränderungen durch schnelle Anpassung zu reagieren« (S. Hofert, S. 5). Die Corona-Pandemie hat die Schulleitungen und Schulen quasi gezwungen angesichts der neuen Bedingungen, schnell zu reagieren, wie das Lernen und die Beziehung zu den Kindern und Jugendlichen trotz des zeitweiligen Wegfalls des Präsenzunterrichts aufrechterhalten werden kann. Vor allem gilt zu überlegen, wie es gelingen kann, Lerndefiziten zu vermeiden. Um beweglich zu bleiben, ist eine Haltung der Leitung notwendig, die flexibel, und proaktiv ist sowie antizipativ und initiativ agiert, um angemessen auf notwendige Veränderungen reagieren zu können. Ursprünglich ist das Konzept der Agilität in der Softwarentwicklung entwickelt worden. M. Förtsch und F. Stöffler haben die Prinzipien der Agilität auf die Schule übertragen und verstehen unter agiler Schulentwicklung unter Anlehnung an das Manifest vier Prinzipien:

  • Individuen und Interaktionen sind wichtiger als Gremien und hierarchische Strukturen
  • Das Funktionieren des Schullebens ist wichtiger als umfassende Dokumentation
  • Zusammenarbeit mit allen am Schulleben Beteiligten ist wichtiger als Regelungen und Zuständigkeiten
  • Reagieren und Veränderung ist wichtiger als das Befolgen eines Plans.

Offenheit heißt, dass Leitung den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen Raum gibt für eigene Entscheidungen, ohne Kontrollverlust dabei zu empfinden. Es bedeutet loszulassen und Neues zulassen zu können, was nicht immer einfach ist und geübt werden muss. Offenheit hilft Veränderungen anzunehmen und neue Dinge auszuprobieren. Zum Testen braucht man Raum und Zeit sowie Geduld; und es gehört dazu, dass Vorhaben auch scheitern können. Eine von Offenheit und Transparenz geprägte Schulkultur schafft eine Umgebung, in der alle am Informationsaustausch beteiligt sind, die Mitglieder ermutigt werden, ihre Kompetenz zu erweitern, zu experimentieren und auszuprobieren. Dadurch wird die Eigenverantwortung von Einzelnen und Teams gestärkt. Offenheit verlang von Leitungen, ihre eigenen Verhaltensweisen und Kommunikation zu überprüfen und kritisch zu reflektieren, um möglicherweise versteckten Glaubenssätzen und Haltungen, die das eigene Handeln bestimmen und uns durch unseren Berufsalltag navigieren, auf die Schliche zu kommen. Partizipation wir oft übersetzt mit Teilhabe, Mitwirkung, Mitbestimmung und Mitsprache. Gemeint ist damit, eine wirkliche Einbindung der Schulgemeinde in Entscheidungsprozessen. Werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärker bei Entscheidungen mit ihrer Sichtweise und ihren Vorschlägen berücksichtigt, nutzt Führung stärker die kollektive Intelligenz der Gruppen und wertvolles Wissen wird so für alle zugänglich gemacht. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von »Schwarmintelligenz « oder die »Weisheit der Vielen«. Vor allem die Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen bei allen das Zusammenleben betreffenden Ereignissen und Entscheidungsprozessen ist ein wichtiger Schritt in Richtung gelungener Partizipation. Wichtig ist, dass von Schulleitung mit der Schulgemeinde geklärt ist, bei welchen Entscheidungen welche Art von Partizipation möglich ist. Die Stufen der Partizipation reichen von Information, über Mitsprache und Mitbestimmung bis zur Selbstbestimmung.

4. Die digitale Schule in sieben Schritten

1. Schritt: Erzeuge ein Gefühl von Dringlichkeit und lege Ziele fest

Digitalisierung ist eine neue Kulturtechnik wie das Lesen, Rechnen; oder Schreiben und verändert radikal unseren Alltag und Gesellschaft wie wir zukünftig leben und arbeiten werden. Die wichtigste Aufgabe für Schulleitungen wird sein, ein Gefühl der Dringlichkeit Im Kollegium, bei Eltern, dem Schulträger, den Bildungspolitikern zu erzeugen und eine Zielperspektive zu formulieren. Jede Veränderung beginnt mit dem Erzeugen von Dringlichkeit, Stichhaltige Argumente können überzeugen, aber wichtiger ist es, die Herzen der Menschen zu erreichen, ihre Gefühle anzusprechen für das, was wichtig ist. Denn etwas Neues zu beginnen, erfordert das Engagement von allen Beteiligten über die alltägliche Arbeit hinaus, die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und Kollaboration und den Mut neues zu wagen. Veränderungen sind für uns nicht selbstverständlich. Das größte Problem ist ein Gespür für die Dringlichkeit zu entwickeln und ein echtes Dringlichkeitsgefühl zu vermitteln, das auf »innere Überzeugung« beruht und die neuen Chancen aber auch Risiken, die sich mit der Digitalisierung eröffnen, einzulassen. »Das Gespür für Dringlichkeit ist eine positiv und zielgerichtete Kraft« (J. P. Kotter, S. 22). Der größte Feind der Dringlichkeit ist unsere Selbstgefälligkeit, die sich in Beschönigungen ausdrückt, wie »das haben wir immer schon so gemacht, wir machen gute Arbeit und brauchen uns nicht zu verändern.« Eine Lehre aus Corona ist, dass wir in Schule und Unterricht nicht so weitermachen können wie bisher.

Phase 2: Kläre die Rahmenbedingungen und hole dir Unterstützung

Wenn die Digitalisierung zur »Chefsache« der Schulleitung erklärt wird, heißt dies nicht, dass sie dies alleine macht und für alles verantwortlich ist. Verantwortlichkeiten müssen natürlich vorher geklärt und geregelt werden. Der erste und wichtige Schritt ist ein leistungsstarkes Internet an der Schule zu haben. Dafür ist der Schulträger verantwortlich. Unter Umständen muss Druck aufgebaut werde – am besten mit Hilfe der Eltern – wenn es zu langsam geht. Der nächste Schritt, ist sich zu entscheiden, welche digitale Infrastruktur und Lernplattform man an der Schule einführen will. Dafür gibt es Experten z.B. in der Schulbehörde, die für die Medienkompetenz verantwortlich sind und/ oder man hospitiert und kooperiert mit Schulen, die eine erfolgreiche digitale Strategie entwickelt haben. Bei der Anschaffung von Endgeräten für die Schülerinnen und Schüler ist ein wichtiges Kriterium, das sie möglichst wartungsarm sind. Die Wartung der IT-Struktur und die der Endgeräte ist ein nicht zu unterschätzender zeitlicher Aufwand und muss vorher dringend geklärt werden. Eine halbe Stelle für die Wartung an einer mittelgroßen Schule reicht kaum aus.

Phase 3: Entwerfe einen Medienentwicklungsplan für deine Schule

Als nächsten Schritt muss Schulleitung und Steuergruppe einen Medienentwicklungsplan entwerfen, der auch die Voraussetzung ist, um Gelder aus dem DigitalPakt zu bekommen. Kernfrage bei dem Medienentwicklungsplan ist, welche Kompetenzen brauchen Schüler/-innen in einer zunehmend digitalen Welt, um selbstbestimmt und in Freiheit leben zu können? Diese Frage müssen sich auch die einzelnen Fächer in ihren Sitzungen stellen, wie sie die digitalen Medien im Unterricht einsetzen können, wie sich ihr Fach und die Vermittlung der Inhalte dadurch ändert. Am Ende muss jede Schule ein Konzept haben, wie sie die Digitalisierung einsetzt (in welchen Fächern und in welcher Jahrgangstufe werden welche Inhalte behandelt). Im Internet findet man zahlreiche Vorlagen aus den verschiedenen Bundesländern dazu unter: www. netzwerk- digital- bildung. de. So braucht nicht jede Schule einen Medienent- wicklungsplan selbst zu entwickeln, Kooperation mit anderen Schulen, auch bei der Entwicklung von digitalen Unterrichtsmaterialien, erleichtert sehr die tägliche Arbeit.

Phase 4: Stärke deine Schülerinnen und Schüler im Umgang mit neuen Medien

Die Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Die Manipulationen im Internet durch Fake News, auch gerade die Beeinflussung bei Wahlen durch Falschmeldungen, sind unheimlich. Manche Experten sprechen schon »Überwachungskapitalismus « (Zuboff) und die Netflix Dokumentation »Das Dilemma der sozialen Medien« zeigen, wie stark wir der Beeinflussung alltäglich unterliegen. So müssen Schulen auch überlegen, welche übergeordneten Zielen die Digitalisierung dienen soll. Erziehung zur Mündigkeit und zur kritischen Reflexion, wie es die KMK 2016 in ihrer Veröffentlichung »Bildung in der digitalen Welt« fordert, bildet für Schulen eine gute Grundlage, um sich über die eigenen Ziele klar zu werden. Darüber hinaus geht der Ansatz des Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung für Globale Umweltveränderung (WGBU). Dieses Gremium fordert, die Digitalisierung solle für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung genutzt werden,wie sie die UN in den Global Goals formulierte. Ein kritischer Umgang mit den neuen Medien ist ein Gebot der Stunde zur Erhaltung unserer freiheitlich- demokratischen Ordnung und der Freiheit des Einzelnen. Die KMK hat deshalb die Vermittlung einer allgemeinen Medienkompetenz zur verpflichtenden Aufgabe für Schulen und alle Lehrkräfte gemacht. Mit den sechs Kompetenzen soll den Herausforderungen des digitalen Wandels aktiv begegnet werden. Sie bilden eine gute Grundlage kritisch und selbstbestimmt mit digitalen Medien umzugehen, und es wäre wünschenswert, wenn diese Lernziele noch stärker in unseren Schulen Einzug finden.

Phase 5: Mache Unterrichtsinhalte für alle digital verfügbar

Mit der Einrichtung einer Lernplattform, so wie es die verschiedenen Bundesländer inzwischen anbieten oder durch die kostenpflichtige Anschaffung einer Lernplattform, wie I Serv (viele Schulen in Norddeutschland nutzen sie) oder Teams 365 (viele Schulen in BW) können auch Skeptiker im Kollegium überzeugt werden. Die Arbeit und die Belastungen werden durch ihren Einsatz bei Unterrichtsvorbereitungen und Verwaltungsarbeit erheblich leichter. Ein weiterer Vorteil von Lernplattformen ist, dass von verschiedenen Endgeräten mit unter-schiedlichen Betriebssystemen darauf zugegriffen werden kann, auch privat von zu Hause. Man stelle sich vor, man hätte während der Corona-Krise an allen Schulen funktionierende Lernplattformen mit allen Unterrichtsmaterialien. Nun zugegeben, die Ausstattung der Lernplattform mit allen Unterrichtsmaterialien ist eine Mammutaufgabe, die einen längeren Prozess darstellt. Aber da bietet sich an, mit anderen Schulen und Bildungseinrichtungen vernetzt zusammen zu arbeiten.

Phase 6: Erprobe mit den digitalen Medien neue Formen des Lernens

Digitale Bildung beinhaltet die Möglichkeit reformpädagogische Ideen und zukunftsorientierte Bildung in der Schule zu verwirklichen. Modelle neuen Lehrens und Lernens entstehen, die Entwicklung der eigenen Talente und Potentiale der Schülerinnen und Schüler kann mehr Raum und Zeit gegeben werden. Schule ist auf dem Weg zur personalisierten Lernumgebung, in dem Rhythmisierung, Räume, Schüler- Lehrer-Verhältnis und Lehr-Lernmethoden sich verändern. Beeindruckende Beispiele dafür die staatliche Alemannen-schule in Wutöschingen, die dafür den Deutschen Schulpreis erhalten hat und die Richtsberg Gesamtschule in Marburg, mit ihrer personalisierte Lernumgebung PerLenWerk®.

Phase 7: Evaluation und Feedback einholen

Wenn mit etwas Neuem, wie der Digitalisierung beginnt, darf natürlich die Evaluation und das Feedbacks nicht fehlen. Nur dadurch erkennen wir, ob der eingeschlagene Weg auch die Resultate und Lernergebnisse bringt, die man sich erhofft oder ob man umsteuern muss. Dazu eignen sich agile Verfahren, die auch langsam in der Schule Einzug halten. Agilität heißt einfach beweglich und flexibel reagieren zu können. Eine einfache und wirkungsvolle Methode für die Evaluation ist der Qualitätskreislauf zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung, auch PDCA-Zyklus genannt. Dieser beinhaltet vier Schritte, die man einfach immer wieder anwenden kann. Die Zukunft wartet nicht auf uns – wir müssen sie gestalten lernen Digitalisierung stellt einen radikalen Epochenbruch oder Musterwechsel dar. E. Brynjolfsson und A. McAfee sprechen von der digitalen Revolution als dem Zeitalter »The Second Machine Age«, den zweiten großen Einschnitt in der Menschheitsgeschichte nach der ersten industriellen Revolution, die unser aller Leben von Grund auf verändern wird. Andere, wie Kulturwissenschaftler Felix Stadler, sprechen vom Ende der Gutenberg Galaxie und läuten die »Kultur der Digitalität« ein, die sich durch enorme »Vervielfältigung der kulturellen Möglichkeiten « auszeichnet (F. Stadler, S. 10 ff.). Schule muss darauf reagieren und Schulleitungen haben bei dem Thema Digitalisierung eine besondere Verantwortung. Sie sind die Gate-Keeper, sie haben eine Schlüsselrolle, ob sie sich ihre Schule weiter an der Vergangenheit orientiert oder sie die Schülerinnen und Schüler fit für die Zukunft machen. Dabei bedarf es keiner ausgefeilten Konzeptionen. Wir müssen einfach mit der Digitalisierung anfangen, so wie es der Schulleiter in Dänemark tat. Allerdings geschah dies schon vor 20 Jahren. Aber es ist nie zu spät, anzufangen.

Bildnachweis: Blue Planet Studio/stock.adobe.com

Autor Scheuerer

Alexander Scheuerer

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