Informationsbedarf in Praxen und die Verfügbarkeit benötigter Informationen

Covell, DG, Uman, GC, Manning, PR, Informationsbedarf in Praxen Verfügbarkeit benötigter Informationen Ann Intern Med 1985;103(4):596-9.

Im Rahmen der Studie wurden die Angaben untersucht, die 47 Arzte zu ihren Informationsanforderungen im Laufe eines halben Praxistages machten.

  • Arzte haben etwa zwei Fragen auf drei von ihnen untersuchten Patienten.
  • Nur 30% der klinischen Fragen wurden beantwortet. In den meisten Fällen stammte die Antwort von einem anderen Arzt oder anderem medizinischen Fachpersonal.

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Informationssuche in der Primärversorgung: Wie entscheiden Arzte, auf welche klinischen Fragen sie Antworten suchen oder welche sie unbeantwortet lassen.

Gorman PN, Helfand M. Informationssuche in der Primärversorgung: Wie entscheiden Arzte, auf welche klinischen Fragen sie Antworten suchen oder welche sie unbeantwortet lassen. Med Decis Making. April bis Juni 1995;15(2):113-9.

  • Arzte in der Primärversorgung haben bei der Behandlung ihrer Patienten zahlreiche klinische Fragen. Doch nur in 30% der Fälle suchen sie auch nach Antworten.
  • Zwei wichtige Faktoren entscheiden darüber, auf welche Fragen Antworten gesucht werden: Die Annahme des Arztes, dass eine Antwort auf eine Frage tatsächlich existiert sowie die Dringlichkeit des Problems für den Patienten.

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Informationen in der Praxis: Analyse von Fragen, die Allgemeinmediziner zur Patientenbehandlung stellten.

Osheroff JA, Ebell MH, Bergus GR, Levy BT, Chambliss ML, Evans ER. Analyse von Fragen, die Allgemeinmediziner zur Patientenbehandlung stellten. BMJ. 7. August 1999;319(7206):358-61.

  • Allgemeinärzte hatten bei der Behandlung ihrer Patienten regelmäßig Fragen (bei zehn Patienten etwa drei Fragen bzw. acht Behandlungsfragen pro Tag). Doch nur bei 40% Prozent dieser Fragen suchten die Arzte auch nach einer Antwort. 80% der Fragen, auf die Antworten gesucht wurden, konnten beantwortet werden.
  • Antworten wurden vor allem bei dringenden Problemen gesucht und wenn der Arzt davon ausging, eine Antwort erhalten zu können.

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Erhalten Assistenzärzte in Kliniken die nötigen medizinischen Informationen?

Green ML, Ciampi MA, Ellis PJ. Erhalten Assistenzärzte in Kliniken die nötigen medizinischen Informationen? Am J Med. 15. August 2000;109(3):218-23.

  • Assistenzärzte hatten pro drei Patienten zwei klinische Fragen. Auf 29% der Fragen suchten sie Antworten.
  • Als Hauptgrund, nicht nach Antworten zu suchen, nannten sie Zeitmangel (60%).

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Beantwortung der klinischen Fragen von Arzten: Schwierigkeiten und potenzielle Lösungen.

Ely JW, Osheroff JA, Chambliss ML, Ebell MH, Rosenbaum ME. Beantwortung der klinischen Fragen von Arzten: Schwierigkeiten und potenzielle Lösungen. J Am Med Inform Assoc. März bis April 2005;12(2):217-24.

Eine Studie mit Allgemeinärzten in Iowa untersuchte Schwierigkeiten, die Arzten bei der Beantwortung ihrer Behandlungsfragen unterfinden. An einem halben Tag stellten die Arzte durchschnittlich 5,5 Fragen. Jedoch nur 55% dieser Fragen gingen sie auch nach. Bei diesen 55% kam UpToDate von den über zehn Informationsquellen, die im Rahmen der Studie zu Rate gezogen wurden, am häufigsten zum Einsatz (41%). Weitere Informationsquellen auf der Liste waren u.a. Epocrates (25%), MICROMEDEX (15%) und der Sanford Guide to Antimicrobial Therapy (14%).

  • Ein typischer Arzt, der in der Primärversorgung tätig ist, hat pro Tag etwa elf Fragen. Die Arzte suchen bei 55% der Fragen nach Antworten, von denen jedoch nur 40% wirklich beantwortet werden.
  • Würden alle Fragen beantwortet, würden pro Tag bis zu fünf Behandlungsentscheidungen anders ausfallen.
  • Der häufigste Grund, nicht nach einer Antwort zu suchen: Die Arzte bezweifelten, dass eine Antwort verfügbar war.

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Von Medizinern am Ort der Behandlung gestellte klinische Fragen – eine systematische Auswertung.

Del Fiol, G., Workman, T.E., Gorman, P.N.: Systematic review: the relationship between clinical experience and quality of health care. JAMA Intern Med. Mai 2014;174(5):710-8. doi: 10.1001/jamainternmed.2014.368.

Ärztinnen und Ärzte stoßen bei ihrer täglichen Arbeit immer wieder auf Fragen zur Behandlung. Wenn sie dazu recherchieren, werden sie meist auch fündig. Doch in etwa der Hälfte aller Fälle wird keine Recherche durchgeführt. Daran hat sich trotz des breiten Angebots an evidenzbasierten Online-Ressourcen zur Beantwortung dieser Fragen über die Jahre kaum etwas geändert. Technologie-gestützte Lösungen sollten es ihnen ermöglichen, Fragen zu klären und zwar durch umgehenden Zugriff auf hochwertige Evidenz mit direktem Bezug zur Entscheidungsfindung bei der Behandlung.

Zu den Verbesserungsmöglichkeiten gehören die Einführung von Krankenhausinformationssystemen und die Einhaltung von Zertifizierungsanforderungen.

  • Insgesamt elf Studien ergaben bei Kurzinterviews mit Ärztinnen und Ärzten 7.012 Fragen nach vorangegangenen Patientenvisiten.
  • Die durchschnittliche Häufigkeit des Auftretens von Fragen lag bei 0,57 (95 %iges KI, 0,38 – 0,77) pro vorgestelltem Patienten, der Anteil der Fragen, denen die Mediziner nachgingen, lag bei 51 % (36 – 66 %) und die Zahl der recherchierten Antworten auf die gestellten Fragen bei 78 % (67 – 88 %).
  • Insgesamt bezogen sich 34 % der Fragen auf die medikamentöse Behandlung und 24 % auf mögliche Ursachen für ein Symptom, einen Befund nach einer körperlichen Untersuchung oder einem diagnostischen Test.
  • Die Mediziner haben aus Mangel an Zeit oder weil sie Zweifel hatten, dass entsprechende Evidenz existiert, auf eine Recherche verzichtet.

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