- Aktuelle Studie „Future Ready Lawyer 2021: Rechtsmarkt nach der Pandemie“ von Wolters Kluwer wurde weltweit unter 700 Juristen aus Anwaltskanzleien, Rechtsabteilungen und Rechtsdienstleistern durchgeführt
- Mehrheit der Juristen benennt digitale Transformation und Technologien als Schlüsselfaktoren für verbesserte Leistung, Effizienz und Produktivität in der Zukunft
- Organisationen im Rechtsmarkt sehen sich oft noch nicht gut vorbereitet, um mit den aktuellen Trends Schritt zu halten
Future Ready Lawyer Studie 2021 von Wolters Kluwer: Trends und technologischer Fortschritt im Rechtsmarkt haben durch die Pandemie weltweit an Fahrt gewonnen
New York/Hürth, 15. Juni 2021. Die Covid19-Pandemie hat die Transformation des Rechtsmarkts weiter beschleunigt, Trends und Prioritäten haben sich erneut verstärkt. Das zeigen die Ergebnisse der weltweiten Studie „Future Ready Lawyer 2021: Der Rechtsmarkt nach der Pandemie“ von Wolters Kluwer, führender Anbieter von Fachinformationen, Software und Services.
Die Fähigkeit, Technologie zur Leistungsoptimierung zu nutzen, ist wichtiger denn je. 80 % der befragten Juristen geben an, dass ihr Bedarf an Technologielösungen infolge der Pandemie gestiegen ist. Die Umfrage bestätigt, dass die Mehrheit der Juristen die digitale Transformation und hierbei unterstützende Technologien als Schlüsselfaktoren für eine verbesserte Leistung, Effizienz und Produktivität in der Zukunft sieht. Sie plant, Technologielösungen verstärkt einzusetzen und in diese zu investieren. Die Umfrage zeigt jedoch auch, dass Juristen aktuell noch nicht ausreichend auf das vorbereitet sind, was schnell zur „neuen Normalität“ wird.
Die weltweite Studie „Future Ready Lawyer 2021: Der Rechtsmarkt nach der Pandemie“ von Wolters Kluwer umfasst die Erkenntnisse von 700 Juristen aus den USA und neun europäischen Ländern. Es werden aktuelle Trends erhoben und untersucht, wie gut Organisationen im Rechtsmarkt vorbereitet sind, um nach der Pandemie bessere Ergebnisse zu erzielen. Die unabhängige Studie bietet eine einzigartige Perspektive der Juristen, die nach der Covid19-Pandemie besser verstehen, welche Auswirkungen und Implikationen diese auf die Zukunft haben wird. Der Bericht enthält zudem Vergleichsdaten aus 2020 und damit die Sicht auf den Markt kurz vor Ausbruch der Pandemie im Vergleich zu heute. Ergänzt wird dieser um Analysen führender Experten zu den Auswirkungen der Pandemie auf den Rechtsmarkt und die Zukunft.
„Die Ergebnisse der Future Ready Lawyer Studie 2021 zeigen deutlich, dass durch die Covid19-Pandemie die Transformationsdynamik im Rechtsmarkt nochmal an Fahrt gewonnen hat“, sagt Martin O’Malley, Executive Vice President und Managing Director von Wolters Kluwer Legal & Regulatory. „Technologische Lösungen waren im abgelaufenen Jahr entscheidend für die Widerstandsfähigkeit von Organisationen. Jetzt sehen die Experten im Rechtsmarkt die digitale Transformation und die unterstützenden Technologien als Schlüsselfaktoren für verbesserte Leistung, Effizienz und Produktivität in der Zukunft und geben an, weiterhin verstärkt Technologielösungen zu nutzen und in diese zu investieren.“
Martina Bruder, CEO von Wolters Kluwer Deutschland: „Juristen in Kanzleien und Rechtsabteilungen sehen technologische Lösungen heute mehr denn je als wichtige Investition in die Zukunft. Sei es, um die eigenen Prozesse zu optimieren und effizienter zu gestalten oder insgesamt deutlich kunden- und mandantenorientiertere Services und Ergebnisse bieten zu können. Die Future Ready Lawyer Studie unterstreicht diese Erkenntnisse und zeigt, dass die Covid19-Pandemie diese Trends noch verstärkt hat."
Wesentliche Ergebnisse der Befragung
Allgemeine Trends
Nach einem außergewöhnlich herausfordernden Jahr erwarten Juristen, dass sich die Entwicklungen, mit denen sie bereits zuvor konfrontiert waren, weiterhin beschleunigen werden. Die Top-Trends, von denen die größten Auswirkungen erwartet werden, sind:
- steigende Bedeutung von Legal Technology: 77 %,
- Bewältigung zunehmender Informationsmenge und -komplexität: 77 %,
- Erfüllung von sich ändernden Erwartungen von Kunden/Unternehmensführung: 76 %,
- Talente anwerben und binden: 76 %,
- Fokus auf verbesserte Effizienz und Produktivität: 75 %.
Jedoch klafft eine erhebliche Lücke zwischen den Trends und der Bereitschaft, sich mit diesen auch auseinanderzusetzen: Nur 36 % der befragten Juristen sagen, dass ihre Organisation sehr gut vorbereitet ist, um mit diesen Trends Schritt zu halten.
Beziehung zwischen Mandanten und Kanzleien
Angesichts der Notwendigkeit, die Produktivität zu verbessern, wenden sich die Rechtsabteilungen der Unternehmen verstärkt technologischen Lösungen zu und setzen die Anwaltskanzleien zunehmend unter Druck, dies ebenfalls zu tun:
- Innerhalb der kommenden drei Jahre werden 91 % der Rechtsabteilungen Kanzleien anhand des Technologieeinsatzes bewerten – ein Anstieg um 10 Prozentpunkte gegenüber 2020.
- Immer mehr Rechtsabteilungen erwarten, dass die Kanzleien, mit denen sie zusammenarbeiten,
- Technologie nutzen, um den bestmöglichen Service zu bieten: 78 %,
- Technologie einsetzen, um die Produktivität/Effizienz zu steigern: 76 %.
Die aktuelle Future Ready Lawyer Studie zeigt auch, dass es eine erhebliche Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Rechtsabteilungen und der Fähigkeit der Kanzleien gibt, diese zu erfüllen. Diese Diskrepanz kann sich auf die Kundenzufriedenheit auswirken: Nur 30 % der Rechtsabteilungen sind mit ihren Kanzleien sehr zufrieden, und immer mehr planen einen Kanzleiwechsel: 24 % sagen, dass sie sehr wahrscheinlich die Kanzlei wechseln werden, im Vergleich zu nur 13 % im Jahr 2020.
Rechtsabteilungen in Unternehmen
Die Pandemie hat den Druck auf die Rechtsabteilungen erhöht, da sie gleichzeitig mit einer größeren Arbeitsbelastung und kleineren Budgets zu kämpfen haben. Rechtsabteilungen, die an der Future Ready Lawyer Studie 2021 teilgenommen haben, sagen, dass dies ihre größten drei Herausforderungen sind:
- Automatisierung von Routineaufgaben und Einsatz von Technologien in Arbeitsprozessen,
- Reduzierung/Kontrolle der externen Rechtskosten,
- Bewältigung der wachsenden Anforderungen an die Rechtsabteilung.
Um diese Herausforderungen zu meistern, planen 57 % der Rechtsabteilungen in den nächsten drei Jahren verstärkt in Technologie zu investieren, während 84 % sagen, dass sie in Zukunft verstärkt Technologie zur Produktivitätssteigerung einsetzen werden.
Angesichts von Kostensenkungen und wachsenden Anforderungen geben Rechtsabteilungen an, dass sie die Art und Weise, wie und von wem die Arbeit erledigt wird, verändern werden. Die Mehrheit der Rechtsabteilungen plant den verstärkten Einsatz von: Dritten oder ausgelagerten Ressourcen (77 %); Insourcing rechtlicher Tätigkeiten (76 %); Vertragsmitarbeitern (75 %); alternativen Rechtsdienstleistern (73 %) und nicht-juristischen Mitarbeitern (7 %). Jeder dieser Bereiche verzeichnet einen Anstieg gegenüber dem Stand von 2020.
Doch mit dem Wandel kommen die Herausforderungen. Nur 28 % der Unternehmensjuristen glauben, dass ihre Organisation sehr gut darauf vorbereitet ist, Change-Management-Prozesse effektiv zu implementieren, und nur 27 % sagen, dass sie sehr gut darauf vorbereitet sind, transformative Technologien zu implementieren.
Kanzleien
Auch Anwaltskanzleien berichten von einem beschleunigten Wandel. Sie reagieren auf die gestiegenen Kundenerwartungen und investieren und innovieren auf höherem Niveau, um die Effizienz zu steigern und einen Mehrwert zu liefern.
Laut der Future Ready Lawyer Studie gehen die meisten Kanzleien in den nächsten drei Jahren von Veränderungen in der Art und Weise, wie sie ihre Dienstleistungen anbieten, aus und erwarten:
- eine stärkere Spezialisierung der von den Kanzleien angebotenen Rechtsdienstleistungen: 82 %,
- einen stärkeren Einsatz von Technologie zur Produktivitätsverbesserung: 81 %,
- einen stärkeren Fokus auf Innovationen: 78 %,
- eine stärkere Zusammenarbeit und Transparenz zwischen Kanzleien und Mandanten: 78 %.
Insgesamt geben 63 % der Kanzleien an, ihre allgemeinen Investitionen in Technologie zu erhöhen. 74 % möchten in neue Technologien zur Unterstützung der Kanzleiabläufe und der Mandantenarbeit investieren, um sich auf die geänderten Erwartungen der Mandanten zu konzentrieren. Allerdings gibt es noch viel zu tun, denn nur 32 % sind heute sehr gut vorbereitet, Technologie zu nutzen, um produktiver zu sein, und nur 28 % sind sehr bereit, Technologie zu nutzen, um den Kundenservice zu verbessern.
Wie die Rechtsabteilungen von Unternehmen suchen auch die Anwaltskanzleien nach neuen Arbeitsmethoden. Im Vergleich zu 2020 erwarten nun mehr Kanzleien einen stärkeren Einsatz von nicht-juristischem Personal (69 %), mehr Self-Service-Angebote für Mandanten (68 %), einen stärkeren Einsatz von Dritt- oder ausgelagerten Ressourcen (68 %) und einen stärkeren Einsatz von Vertragsmitarbeitern (65 %).
Die Studie „Future Ready Lawyer 2021: Der Rechtsmarkt nach der Pandemie“ von Wolters Kluwer kann hier kostenlos heruntergeladen werden.
Über die Studie Future Ready Lawyer 2021: Der Rechtsmarkt nach der Pandemie:
Die Studie Future Ready Lawyer 2021: Der Rechtsmarkt nach der Pandemie umfasst quantitative Interviews mit 700 Juristen in Anwaltskanzleien, Rechtsabteilungen und Rechtsdienstleistern in den USA und neun europäischen Ländern - Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden, Italien, Frankreich, Spanien, Polen, Belgien und Ungarn - um zu untersuchen, wie Kundenerwartungen, Technologie und andere Faktoren die Zukunft des Rechtsmarkts beeinflussen und wie gut juristische Organisationen darauf vorbereitet sind. Die Umfrage wurde vom 4. bis 18. März 2021 online von einem führenden internationalen Forschungsinstitut im Auftrag von Wolters Kluwer durchgeführt.
Über Wolters Kluwer
Wolters Kluwer (EURONEXT: WKL) ist ein weltweit führender Anbieter von Fachwissen, Softwarelösungen und Dienstleistungen für die Bereiche Gesundheit, Steuern und Buchhaltung, Betriebsführung, Finanzen und Unternehmens-Compliance, Recht und Vorschriften sowie Unternehmensleistung und ESG. Wir unterstützen unsere Kunden täglich bei wichtigen Entscheidungen, indem wir ihnen Expertenlösungen bereitstellen, die fundiertes Fachwissen mit Technologien und Dienstleistungen kombinieren.