10 goldene Regeln für eine reflektierte Kommunikation
Recht & Verwaltung13 November, 2023

10 goldene Regeln für eine reflektierte Kommunikation

Verena Hertel , Autorin, Referentin, Beraterin und Trainerin im Bildungsbereich (www.strategiekonkret.de)  

Die Zeiten sind bewegt – und das bekommen Sie auch in Ihrer Schule zu spüren. Wie wichtig ist dabei das wichtige Schmiermittel „Kommunikation“. Damit Kommunikation im bewegten Schulalltag nicht hinten herunterfällt geben wir Ihnen ein paar goldene Regeln mit auf den Weg.

1. Halten Sie die Augen offen für die Bedürfnisse Ihres Kollegiums!

Nicht Jeder trägt sein Herz auf der Zunge. Interessieren Sie sich für die Alltagserfahrungen Ihres Kollegiums und zeigen Sie das durch erhöhte Präsenz. In vielen Klassen geht es hoch her und da ist es besonders wichtig, dass sich die Kolleg:innen nicht alleingelassen fühlen.

2. Reflektieren Sie Ihren Führungsstil!

 Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, auf welche Art und Weise Sie Ihr Kollegium führen? Die Palette der Führungsstile reicht von autoritär bis hin zu demokratisch bzw. partizipativ. Ganz besonders intensiv können Sie Ihren Führungsstil an Ihrem Gesprächsverhalten ablesen. Wissen Sie immer, wie die richtige Antwort lautet? Sind Sie davon überzeugt, dass Sie der Einzige sind, der weiß, wie es richtig geht? Oder bedeutet für Sie Perspektivwechsel tatsächlich und wirksam Bereicherung?

3. Lassen Sie Ihren Gesprächspartner ausreden!

Zu der Kommunikation auf Augenhöhe gehört es, Ihren Kolleg:innen zuzuhören und sie ausreden zu lassen. Wer selbst viel zu sagen hat, anderen aber nie zuhört, signalisiert damit Gleichgültigkeit. Dennoch will auch das richtige Zuhören gekonnt sein. Entscheidend ist, durch verbale und nonverbale Signale zu zeigen, dass man die Botschaft des Gegenübers verstanden hat.

4. Machen Sie sich immer wieder Ihr Menschenbild bewusst!

Menschenbild? Was hat das mit meiner Führungspraxis zu tun, werden Sie fragen. Eine ganze Menge – nur das geht im rasanten Schulalltag oft unter. Wie sehen Sie Ihr Kollegium? Lernbereit, verantwortungsbereit, entscheidungsbereit und kooperationsbereit wie die Transaktionsanalyse? Oder eher lustlos, desinteressiert, unfähig? Auch Ihnen wird nicht entgehen, dass im Schulalltag häufig defizitorientiert ausgetauscht wird. Und wenn es Kolleg:innen betrifft – meist hinter dem Rücken. Natürlich gibt es Einzelfälle, die zur Weißglut treiben können. Aber besinnen Sie sich immer wieder auf das große Potential Ihres Kollegiums!

5.  Bereiten Sie schwierige Gespräche vor!

Vorbereitung ist bei vielen Dingen die halbe Miete. Auch beim Thema Kommunikation ist das nicht anders. Gehen Sie daher nicht unvorbereitet in schwierige Gespräche. Sie sollten sich unbedingt bereits im Vornherein darüber im Klaren sein, welche Ziele Sie verfolgen und wie Sie im Gespräch damit umgehen können.

6. Nehmen Sie emotionale Ausbrüche nicht persönlich!

Kritik wird häufig sehr persönlich genommen. Das geht Ihren Kolleg:innen nicht anders als Ihnen selbst auch. Neben Kritik sollten Sie sich jedoch auch emotionale Ausbrüche nicht allzu sehr zu Herzen nehmen. Vergessen Sie nicht, dass auch Ihre Kolleg:innen nur Menschen sind, die hin und wieder Fehler machen. Legen Sie deshalb gerade Aussagen, die aus dem Affekt heraus getätigt wurden, nicht allzu streng auf die Goldwaage. Vorsicht ist aber dennoch geboten: Nach einem Wutausbruch sollte auf jeden Fall ein sachliches, klärendes Gespräch geführt werden, um eventuelle Unklarheiten zu beseitigen.

7. Versuchen Sie Streitgespräche positiv abzuschließen!

Streit mit Ihren Kolleg:innen ist nicht immer vermeidbar. Wichtig ist jedoch, auch bei komplizierten Streitgesprächen einen positiven Abschluss anzustreben. Natürlich lässt sich nicht jeder Streit in Luft auflösen. Dennoch sollten Sie Ihrem Kollegen vermitteln, dass schlussendlich eine gemeinsame Lösung gefunden werden sollte. Auf diese Art und Weise signalisieren Sie auch während eines Streits Verbundenheit. Somit erleichtern Sie die Verständigung und halten die Tür für eine konstruktive Zusammenarbeit offen.

8. Versuchen Sie Übertreibungen zu vermeiden

Viele Dinge im Arbeitsalltag wiederholen sich häufig. Vor allem, wenn es sich hierbei um nervige Angewohnheiten von Kollegen handelt, kommt schnell schlechte Laune auf. Wenn Sie Probleme diesbezüglich ansprechen möchten, sollten Sie jedoch auf Übertreibungen verzichten. Anstatt Aussagen wie „immer“ oder „nie“ zu verwenden, sollten Sie konkrete Zeitpunkte oder Beispiele nennen und Ihre Aussage somit mit zusätzlicher Glaubwürdigkeit ausstatten. Sprechen Sie ganz konkret an, wann Ihr Kollege etwas versäumt hat anstatt mit Übertreibungen zu arbeiten.

9. Vorsicht beim Thema Leistungsbewertungen!

Leistungsbewertungen so zu formulieren, dass der Angesprochene sich nicht persönlich angegriffen fühlt, ist ein wahre Kunst. Das liegt daran, dass Menschen sich oftmals über ihre erbrachte Leistung definieren. Wird diese kritisiert, wird das häufig auch als Kritik an der eigenen Person interpretiert. Um dies zu vermeiden, sollten Sie Leistungsbewertungen als objektive Beobachtungen formulieren und mit konkreten Handlungsvorschlägen anreichern. Der Angesprochene fühlt sich somit nicht in seiner Ehre verletzt und steht dank Ihres konkreten Vorschlags nicht mit leeren Händen da.

10. Doppelt hält besser – schreiben
Sie Absprachen auf

Für die Optimierung der Kommunikation mit Kolleg:innen ist es wichtig, unnötige Wiederholungen zu vermeiden. Es ist deshalb ratsam, bereits getroffene Absprachen aufzuschreiben, um eventuelle Unklarheiten im Nachhinein zu vermeiden. Protokolle entlasten die Kommunikation, was beiden Seiten zugutekommt.

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