Banner Europäische Benchmarkstudie: Digitalisierung der Rechtsabteilung
Recht & Verwaltung06 November, 2023

Herausforderungen der Digitalisierung in Rechtsabteilungen

Aktuelle Studie von Wolters Kluwer und ELTA beleuchtet Situation in europäischen Unternehmen. 

Viele Rechtsabteilungen haben immer noch keine langfristige Digitalstrategie, Budgets stellen die größte Herausforderung bei der Anschaffung von Technologie dar und die Mitarbeiter:innen stehen bei der Implementierung von Technologielösungen oft vor großen Herausforderungen. Das sind die Kernergebnisse der „Europäischen Benchmarkstudie: Digitalisierung der Rechtsabteilung“, herausgegeben von Wolters Kluwer und der European Legal Tech Assocation (ELTA), die den Stand der Digitalisierung in den Rechtsabteilungen von Unternehmen in ganz Europa beleuchtet. Aswin Parkunantharan, Director Legal Departments bei Wolters Kluwer Deutschland, fasst die zentralen Erkenntnisse der Studie, die auf einer umfassenden Befragung in über 520 Rechtsabteilungen zwischen Mai und August 2023 basiert, zusammen.

Unterschiedliche Reifegrade der digitalen Transformation

In der Studie fragten Wolters Kluwer und ELTA unter anderem nach der Zuweisung von Mitteln für die Anschaffung von Legal-Tech-Tools, danach, ob Rechtsabteilungen digitale Strategien überhaupt entwickeln und nach den häufigsten Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Entscheidungsfindungs- und Implementierungsprozess von Technologien. In den Antworten offenbart sich ein breites Spektrum an Reifegraden der digitalen Transformation in Rechtsabteilungen. 27 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Rechtsabteilung erst gar keine Digitalstrategie hat. Das ist im Hinblick auf den zunehmenden Druck auf Rechtsabteilungen in den letzten Jahren eher verwunderlich. Von denjenigen Studienteilnehmer:innen, die angaben, in einer Rechtsabteilung mit Digitalstrategie zu arbeiten, erklärten 38 Prozent, dass diese Strategie nur für die nächsten 12 Monate gelte, somit also nicht langfristig angelegt ist. 47 Prozent der Befragten erklärten, dass ihre Abteilung über keine „Legal Operations“-Funktion verfügt, also Mitarbeitende, die für die Einführung von Technologielösungen und die Optimierung digitaler Prozesse zuständig sind. Eine Digitalisierungsstrategie kann aber erfahrungsgemäß nur dann Erfolg haben, wenn sie koordiniert umgesetzt wird. Die Antworten zeigen: Der Wille zur Digitalisierung scheint häufig zwar vorhanden zu sein, nicht aber die finanziellen Ressourcen: 57 Prozent der Befragten gaben an, dass die Sicherung des Technologiebudgets eine große Herausforderung für sie darstellt. 38 Prozent erklärten, in ihren Unternehmen seien keine speziellen Gelder für Legal Tech vorgesehen. Geht es schließlich um die Entscheidung über den Kauf von Technologieprodukten und -dienstleistungen, ist bei 66 Prozent der Befragten der Return on Investment (ROI) der wichtigste Faktor.

Digitalstrategie als Ausgangspunkt der digitalen Transformation

Obwohl sich Jurist:innen der Notwendigkeit und Vorteile digitaler Tools bewusst sind, deuten die Ergebnisse der Umfrage darauf hin, dass sich die Rechtsabteilungen im Vergleich zu anderen Unternehmensbereichen wie zum Beispiel Marketing oder Finance noch in einem relativ frühen Stadium ihrer Digitalisierungsreise befinden. Die Ausarbeitung einer präzisen Digitalisierungsstrategie für eine Abteilung ist der Ausgangspunkt auf dem Weg zur nachhaltigen digitalen Transformation. Technologie wird für Rechtsabteilungen in Zukunft ein wichtiger Verbündeter bei der Bewältigung ihrer Herausforderungen sein, einschließlich der Bewältigung von Prozessstrukturierung, der Zentralisierung von Rechtsdaten und der hohen Arbeitsbelastungen. Dieses Bewusstsein ist durchaus heute schon vorhanden. Professionelle Anbieter entsprechender Software-Lösungen wie Wolters Kluwer können Jurist:innen beratend und unterstützend zur Seite stehen, um den Fortschritt auf der digitalen Reifekurve zu beschleunigen, langfristige Digitalstrategien zu entwickeln, den ROI und die Vorteile neuer Technologien nachzuweisen und die digitale Transformation in Rechtsabteilungen somit weiter voranzutreiben. Dies hilft, Budgets zu sichern und die Zustimmung der Stakeholder zu gewinnen.

Breites Spektrum an Unternehmensgrößen

Unternehmensjurist:innen – darunter mehr als die Hälfte in leitender Funktion aus rund 30 Branchen – beantworteten Fragen unter anderem zur Umsetzung ihrer digitalen Strategie und zu den Herausforderungen, die sich ihnen bei der Implementierung von Technologien stellen. Von denjenigen, die sich an der Umfrage beteiligten, haben 28 Prozent ihren Sitz in Deutschland. Dabei ist eine Vielzahl von Unternehmen in unterschiedlichen Größen in der Studie vertreten: 34 Prozent der befragten Rechtsabteilungen geben an, dass der Jahresumsatz ihrer Organisation unter 125 Mio. € liegt. 20 Prozent bezifferten den Jahresumsatz auf 125 und 500 Mio. € und 19 Prozent sogar auf mehr als eine Milliarde Euro.

Alle Informationen zur „Europäische Benchmarkstudie: Digitalisierung der Rechtsabteilung“ gibt es hier

Aswin Parkunantharan ist Director Segment Legal Departments bei Wolters Kluwer in Deutschland. In dieser Rolle verantwortet er das operative und strategische Geschäft für den Bereich Legal Software.

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