Auf der virtuellen Extended Semantic Web Conference (ESWC) 2020 wurden kürzlich wissenschaftliche Ergebnisse und technologische Innovationen rund um semantische Technologien diskutiert. Christian Dirschl, Chief Content Architect im Innovation & UX Team von Wolters Kluwer Deutschland, war ebenfalls vertreten und hat Erkenntnisse zum Thema „Wissensgraphen“ beigesteuert.
Wissensgraphen sind eine Kernkomponente der Künstlichen Intelligenz. Trotzdem kennt man außer dem Google Knowledge Graph kaum Beispiele, bei denen ein Wissensgraph direkt in Anwendungen sichtbar wird.
Das hat hauptsächlich zwei Gründe: Viele Wissensgraphen werden gebaut, um vorrangig interne unternehmenskritische Prozesse zu unterstützen, wie z.B. Wissensdatenbanken in der Pharmazie oder Kundenprozesse im Handel. Zum zweiten braucht die Informationsrecherche in riesigen Graphen nach wie vor seine Zeit. So ist ein direkter Zugriff von Kunden in Endanwendungen eine große Herausforderung, da sie es gewohnt sind, praktisch ohne zeitliche Verzögerung zu arbeiten.
Bei Wolters Kluwer Deutschland haben wir als wissensintensives Unternehmen entschieden, dennoch den Nutzen dieser Technologien gerade auch für unsere Zielgruppen an konkreten Funktionen auszutesten und zu validieren. Wir haben daher prototypisch eine semantische Suche über einen Wissensgraphen entwickelt, die das Potential hat, die bekannten Nachteile einer normalen Suchmaschine zu umgehen: zu viele und zu viele irrelevante Dokumente in der Trefferliste. Es hat sich gezeigt, dass ein Hybridansatz aus klassischer Suche, Graphensuche und Nutzervalidierung den größten Erfolg verspricht. An dieser Stelle arbeiten wir nun weiter, um letztlich die tägliche Recherche unserer Kunden im Rechtsmarkt und im Bereich Klinikpersonal noch effizienter gestalten zu können.
Den aktuellen Stand unserer Arbeit haben wir kürzlich auf der Extended Semantic Web Conference (ESWC) 2020 präsentiert. Hier unsere Präsentation.
