Die fortschreitende Digitalisierung bringt auch für die tägliche Arbeit von Sachbearbeiter:innen in der öffentlichen Verwaltung viele Veränderungen und Chancen mit sich. Insbesondere der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) verspricht hier Produktivitätspotentiale und Effizienzsteigerungen. Im aktuellen ThemenRadar 2023, eine Untersuchung der wichtigsten Digitalthemen für die öffentliche Verwaltung durch das Kompetenzzentrum Öffentliche IT, wird KI als einer der Durchstarter genannt.
Auf der diesjährigen MEMO-Tagung in Münster haben sich unsere beiden Experten Franz Schlickum, Senior Product Manager eGovPraxis bei Wolters Kluwer, sowie Christian Hartz, Legal Engineer und KI-Experte bei Wolters Kluwer, dieser Thematik in einem Workshop mit dem Titel „Produktivitätspotentiale in der öffentlichen Verwaltung mit Künstlicher Intelligenz (KI) realisieren“ angenommen. Nach einer kurzen Einführung in KI und im Speziellen in das „Large Language Model“ wurde mit den Teilnehmer:innen diskutiert, wie KI bereits heute die Arbeitslast der Mitarbeitenden reduzieren, die Erreichbarkeit für Anfragen von Bürger:innen und Unternehmen verbessern und die Zusammenarbeit optimieren kann. Im Workshop wurde anschließend in Gruppenarbeiten der Fokus auf Methoden, Werkzeuge und das weitere Vorgehen beim Einsatz von KI in der Verwaltung gesetzt.
Erwartungen an den Einsatz von KI in der Verwaltung
Auf die Frage nach den Erwartungen der Workshop-Teilnehmer:innen bezüglich des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in der Verwaltung waren die Antworten sehr vielfältig.
Zum einen wurden verschiedene Einsatzmöglichkeiten in der Workflow-Automatisierung genannt, wie beispielsweis die automatische Abarbeitung von Standardfällen in der Sachbearbeitung oder die Qualitätssicherung bei Zahlungsvorgängen.
Ein weiterer Bereich umfasste die Informationsextraktion und -gliederung: Hier wurden unter anderem Entscheidungsvorbereitung und -unterstützung, Projektplanung und Priorisierung bei der Fallbearbeitung sowie die Visualisierung von Dienstanweisungen genannt.
Unter dem „Cluster“ Textveränderung wurden beispielsweise das Erstellen von Bescheiden auf Basis von Informationen in der E-Akte, das Erstellen von Vorlagen, die Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit wie Social Media oder die Umwandlung von Texten in „leichte Sprache“ zusammengefasst.
Zuletzt wurde die Hilfe von Chat-Bots in der Kommunikation mit den Büger:innen genannt. Verschieden Beratungs- und Formulierungshilfen wurden vorgestellt und diskutiert.