Interview mit Rogier Krijgsman, Jury-Mitglied beim Berlin Legal Hackathon und Global Director Digital Transformation bei Wolters Kluwer GPO.
Diese Woche Donnerstag und Freitag, 22./23. Februar treffen sich mehr als 100 Juristen, Legal Engineers und Programmierer in Berlin zum zweiten Berlin Legal Hackathon. Wolters Kluwer ist Hauptpartner der Veranstaltung, die auch Teil des ersten Global Legal Hackathon ist, der zeitgleich an 40 Orten in 20 Ländern stattfindet.
Rogier Krijgsman, Global Director Digital Transformation bei Wolters Kluwer GPO, sitzt in Berlin in der Jury, die am Ende die beste Lösung prämieren wird.
Rogier, was erwarten Sie vom Berlin Legal Hackathon?
Rogier Krijgsman: Solche Veranstaltungen haben typischerweise ihre eigene, sehr spezielle Atmosphäre, die ich inspirierend finde. Man spürt beinahe: Hier treffen sich innovative Menschen, um die eine Idee zu haben, die noch niemand vor ihnen hatte, und etwas zu erschaffen, das noch nie dagewesen ist. Und zu Beginn der Veranstaltung wissen die Teilnehmer ja noch nicht einmal, mit wem sie in den kommenden zwei Tagen zusammenarbeiten werden oder gar an welcher Lösung sie mitarbeiten. Das macht Hackathons zu einem speziellen und einfach großartigen Format. Natürlich wird es für mich auch inspirierend sein, die neusten Trends zu sehen und mit vielen großartigen Menschen ins Gespräch zu kommen.
Warum ist es für Wolters Kluwer so wichtig, bei diesem Event dabei zu sein?
Rogier Krijgsman: Wolters Kluwer ist ein sehr innovatives Unternehmen, das danach strebt, die Expertenlösungen der Zukunft zu entwickeln. Dabei verbinden wir unser profundes Wissen über die Bedürfnisse unserer Kunden mit praxisnahen Technologien. Hackathons sind ein sehr praktisches Beispiel dafür, wie man Fachwissen bestmöglich mit Technologie verbindet, um innovative Lösungen zu kreieren. Veranstaltungen wie der Berlin Legal Hackathon laden unsere Marke mit ‚Legal Innovation‘ auf, und bringen uns auch als Arbeitgebermarke und im Recruiting voran, da wir auf Legal Engineers und Programmierer treffen, die Affinität zu Rechtsthemen haben. Nicht zuletzt unterstützt unsere Präsenz auch das Mitarbeiterengagement. Wolters Kluwer Deutschland stellt acht Teilnehmer aus dem Mitarbeiterkreis beim Hackathon und gibt ihnen damit die Möglichkeit, inspirierende Erfahrungen zu sammeln und mit anderen innovativen und begabten Menschen zu arbeiten.
Was sind denn aktuelle Trends bei “Legal Technology”, die vielleicht beim Hackathon im Fokus stehen könnten?
Rogier Krijgsman: Aus Technologiesicht ist sicherlich das Thema Künstliche Intelligenz (KI) mehr und mehr im Fokus, und zwar ganz praktisch zum Beispiel bei Lösungen im Bereich ‘Predictive Analytics’. Auch Dokumentenautomatisierung ist ziemlich im Trend, wenn wir mal an die riesige Menge an Dokumenten denken, mit der Kanzleien täglich zu kämpfen haben. Semantische Suche ist ein weiteres praktisches Beispiel, denn Juristen verbringen in der Regel viel Zeit mit Recherche. Aus Kundensicht sehen wir speziell in Deutschland einen Trend zu vereinfachtem Zugang zu Rechtsdienstleistungen (‚Access to Justice’). Deshalb sponsert Wolters Kluwer auch einen speziellen Preis in Berlin für die beste Lösung in diesem Segment. Diese digitalen Lösungen ermöglichen Kunden eine Falllösung – selbst wenn der Rechtsfall für einen Anwalt zu unbedeutend ist.
Als Mitglied der Hackathon-Jury vervollständigen Sie bitte den folgenden Satz: “Der Gewinner des Hackathons sollte…”?
Rogier Krijgsman: ….eine Lösung finden und bauen, die ein alltägliches Problem der anwaltlichen Praxis löst, Zeit reduziert, Effizienz steigert und/oder einen wichtigen und zeitintensiven Teil des juristischen Workflows automatisiert.
Vielen Dank, Rogier!