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Recht & Verwaltung19 Februar, 2024

„Effizientere juristische Recherche durch generative KI“: Interview über die neuen GPT-Zusammenfassungen auf Wolters Kluwer Online 

Als Jurist:in kennt man das Problem: Man muss sich durch eine Vielzahl von Urteilen und Beschlüssen kämpfen, um die relevanten Informationen für die eigene Argumentation zu finden. Auf Wolters Kluwer Online gibt es nun dank generativer KI eine zeitsparende Lösung: GPT-generierte Zusammenfassungen. Im Interview mit Anke Losch, Senior Digital Product Manager bei Wolters Kluwer, und Markus Reuter, Business Analyst bei Wolters Kluwer, erfahren wir mehr über dieses innovative Feature und wie es den juristischen Rechercheprozess erleichtert. 

Was sind die GPT-Zusammenfassungen auf Wolters Kluwer Online und welchen Zweck erfüllt das neue Feature? 

Anke Losch: Die Verwendung GPT-generierter Zusammenfassungen von gerichtlichen Entscheidungen bietet eine schnelle und effiziente Möglichkeit, den Inhalt von Urteilen und Beschlüssen zu erfassen. Im Gegensatz zum Leitsatz, der nur einen Teil der Entscheidung wiedergibt, fasst GPT die gerichtliche Entscheidung als Ganzes zusammen, inklusive Sachverhalt und Verfahrensgang. Dies ermöglicht eine schnelle inhaltliche Bewertung der Entscheidungen und reduziert die Anzahl der Dokumente, die vollständig gelesen werden müssen. Somit können innerhalb kurzer Zeit genau die relevanten Entscheidungen identifiziert werden, die für einen bestimmten Sachverhalt von Bedeutung sind. 

Markus Reuter: Die GPT-Zusammenfassungen auf Wolters Kluwer Online sind bereits für Entscheidungen der letzten drei Jahre verfügbar, die alle Rechtsgebiete und Instanzen umfassen. Wir arbeiten daran, die Zusammenfassungen kontinuierlich auf den gesamten Bestand an Entscheidungen in unserer Datenbank auszuweiten. 

Wie funktioniert die Umsetzung?  

Markus Reuter: Wir arbeiten mit zwei sogenannten „Large Language Modellen“, GPT-3.5 Turbo und GPT 4. Die Ergebnisse sind mit dem jeweils passenden Modell vorgeneriert. Künstliche Intelligenz und insbesondere solche GPT-Modelle können menschliche Denkleistung nicht ersetzen, insbesondere in Bezug auf juristische Inhalte. Die GPT-Zusammenfassungen sollen daher dabei unterstützen, schnell entscheiden zu können, ob ein Urteil oder ein Beschluss für die eigene Fragestellung relevant ist.  

Anke Losch: Das ist ein ganz entscheidender Punkt: Die Zusammenfassungen sollen und können nicht das Lesen des Urteils oder des Beschlusses ersetzen. Wir möchten vielmehr den Rechercheprozess erleichtern und effizienter machen. Die Nutzer:innen sollen schneller für sich entscheiden können: „Ist dieser Suchtreffer relevant für mich oder muss ich weitersuchen?“ – und das, ohne jedes Urteil im Detail lesen zu müssen. 

Wie sicher ist der Einsatz der GPT-Technologie auf Wolters Kluwer Online? 

Markus Reuter: Es werden ausschließlich interne Daten von Wolters Kluwer genutzt und es findet kein Training des GPT-Algorithmus durch externe und interne urheberrechtlich geschützte Daten statt.  

Anke Losch: Wir gewährleisten hohe Standards für Datenintegrität und -sicherheit, im Einklang mit der Verpflichtung von Wolters Kluwer, strenge Datensicherheitsprotokolle und die eigenen globalen KI-Prinzipien für seine Kund:innen einzuhalten. 

Wie geht Wolters Kluwer mit Produkt-Feedback um? 

Anke Losch: Wir haben die GPT-Zusammenfassungen ganz bewusst bereits als Beta-Version bereitgestellt und fragen in diesem Entwicklungsstadium aktiv nach dem Feedback unserer Nutzer:innen. Dieses Feedback ist für uns sehr wichtig und wertvoll, um die Qualität der GPT-Zusammenfassungen kontinuierlich zu verbessern.  

Markus Reuter: Wir ermutigen unsere Nutzer:innen auf Wolters Kluwer Online, ihre Gedanken, Anregungen und Erfahrungen bei der Nutzung der GPT-Zusammenfassungen mit uns zu teilen und gehen auch direkt mit ihnen in den Austausch. Zugleich fließt das Feedback direkt in die Weiterentwicklung ein.   

Vielen Dank für das Gespräch. 

Anke Losch ist Senior Digital Product Manager bei Wolters Kluwer in Deutschland. Sie ist Juristin und hat mehrjährige (internationale) Erfahrung in der Forschung und Entwicklung von KI-basierten Legel Tec Anwendungen.

  

Markus Reuter ist Business Analyst bei Wolters Kluwer in Deutschland und unter anderem verantwortlich für das Anforderungsmanagement im Bereich KI für Wolters Kluwer Online.

  

Kontakte
Steffen Martini

Communications Manager

Wolters Kluwer Deutschland GmbH


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